Es ist
fast 10 Jahre her, da bin ich im Berner Oberland gewandert. Von
Meiringen über Grindelwald zum Kleinen Scheidegg, mit
Bahnfahrt-Abstecher aufs Jungfraujoch, nach Lauterbrunnen und in
mehreren Tagesetappen bis nach Lenk.
Damals
wusste ich schon, dass dort ein Marathon von Interlaken bis auf den
Kleinen Scheidegg hinauf geht. Genau diesen wollte ich dann auch
irgendwann mal laufen. Das irgendwann ist nun zum konkreten Ziel
geworden: Bevor ich in diesem Jahr 50 werde. Im Februar habe ich mit
Öffnung der Anmeldung meine Daten ins System eingegeben und einen
Startplatz ergattert.
Nachdem
ich im Mai den SM am Rennsteig und im Juni den Marathon bei der
Triathlonstaffel gut überstanden hatte, stand eine etwas kurze
Regenerationspause mit verringertem Laufumfang an. Doch Anfang Juli
musste das spezielle Training für den Jungfrau-Marathon beginnen.
Beim Suchen von Informationen über den Lauf bin ich über einen
Trainingsplan gestolpert und musste mich im Laufforum„laufen-aktuell“ erst einmal erkundigen was coupiertes Gelände
bedeutet. Die Schweizer reden eben doch kein “normales“ Deutsch.
;-) Meine erste Vermutung, dass das hügelig bedeutet hat sich dann
bestätigt.
Die
erste hügelige Trainingseinheit habe ich am letzten Samstag
durchgeführt. 15 km mit 250 Höhenmetern über teilweise Trailwege
im Tharandter Wald. Am Montag war Laufgruppentreff. Mit dem Fahrrad 3,5 km
hinfahren, laufen 12,5 km und mit dem Rad eine 12,5 km Runde
durch Wald und Feld nach Hause. Erste Koppeleinheit
Laufen-Radfahren erledigt. Heute steht eine Laufwanderung über 2 h
an den Elbhängen an. Auf Grund des Regenwetters am Vormittag habe ich mich für die Radebeuler Treppe und die Gegend rundrum entschieden.
Wer
sich jetzt fragt warum für einen Marathon Wandern und Radfahren
trainiert wird, hier die Streckenbeschreibung.
Jungfrau-Marathon
„Nach
dem Start eine 3-km-Schlaufe durch Interlaken. Dann ein Abstecher zum
fast 300 m tiefen grün-blauen Brienzersee. Die ersten 10 km sind
flach als wär's ein City-Marathon. Bei der uralten Holzbrücke von
Wilderswil folgt der erste ruppige Anstieg. Hinauf geht's, das Tal
wird enger, Felswände prägen jetzt die Landschaft. Km 20: das
Marathon-Dorf Lauterbrunnen, mit dem berühmtesten Wasserfall, dem
Staubbach, genau bei halber Distanz. Es folgt auf 800 m Höhe eine
völlig flache 6-km-Schlaufe zum Trümmelbach, bevor - bei km 26 -
der ganz grosse Aufstieg beginnt. Hinein in die Wand: 26 Serpentinen
bis Wengen! Hier, auf der Sonnenterrasse, hoch über dem Tal,
erreichen wir den 30. Kilometer. 30 Kilometer hinter uns, 800
Höhenmeter unter uns - aber das grosse Ding beginnt erst:
Noch liegen knapp 1000 m Steigung vor uns . . .
Noch liegen knapp 1000 m Steigung vor uns . . .
Mettlenalp,
Wengernalp, Baumgrenze und ein Panorama das uns noch den letzten Atem
nimmt: saftige Alpweiden, schroffe Felsen, Gletscher, die höchsten
Eiswände der Alpen. Über uns thront die Jungfrau, zusammen mit dem
Matterhorn und dem Mont Blanc der berühmteste Gipfel Europas. Und
jetzt der Höhepunkt: die berüchtigte, die viel besungene Moräne -
und das nach 40 km. Der letzte km führt nur noch abwärts - abwärts,
auf dass wir hier in Ehren ankommen, am Ziel auf der Kleinen
Scheidegg.
Die
Streckendaten
42,195 km / 1829 m Steigung / 305 m Gefälle“
42,195 km / 1829 m Steigung / 305 m Gefälle“
Ich
muss für diese vielen Höhenmeter ab Kilometer 26 die Achillessehnen und die
Muskulatur in den Waden und Oberschenkeln speziell trainieren. Also
steht auf meinem Trainingsplan Radfahren, Bergwandern, Traillaufen
und, da für mich auf dem Arbeits-Heimweg mit einem kleinen Umweg gut erreichbar, die Radebeuler Treppe und die Hänge in den Lößnitzgrund.
Graue Wolken über Dresden und Radebeul
Die Treppe von oben
Begängnis durch Spaziergänger, spielende Kinder und Läufer
Der Turm auf der Kuppe
Spendenaufruf
Zum Abschluß noch einmal ein Blick ins Elbtal. Die Sonne hat die Wolken vertrieben.
Ich habe in den 2h10 laut Suunto 570 Höhenmeter geschafft. Das waren ca. 2300 Stufen über die Treppen und ein bisschen an den Hängen ins Lößnitztal.
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