Dienstag, 30. September 2014

Noch keine Pause

In der Woche nach dem Jungfraumarathon stand erstmal wandern auf dem Plan.
 Irgendwo im nirgendwo im Nebel am Creux du Van
im französischsprachigen Nebel
Avenches, hier waren die Römer und wir.
Wandern nördlich von Interlaken. Auf diesem grünen Band am Felsen führt der Weg entlang. Von unten war mir das nicht suspekt. Oben war es dann ok und ich weitgehend angstfrei.
Blick Richtung Interlaken und Berner Oberland. Da bei den Wolken verstecken sich Eiger Mönch und Jungfrau.
Blick ins Nachbartal
Ganz nah dran
Mama passt auf
Oeschinensee bei Kandersteg

Blüemlisalphorn

Da wir schon eher aus der Schweiz abgereist sind, konnte ich am Wochenende am QDH in Weixdorf teilnehmen. (QDH -Quer durch die Heide)
Es hat für einen 2. Platz in der AK gereicht

In der letzten Woche war dann Training wie gewohnt. Montag in aller Ruhe im THW, Donnerstag 3x3 km zügig auf dem Radweg und am Sonntag ein lalaLa zu dritt. 
 Es sollte kein Schneckenlauf werden.
 Im morgendlichen Sonnenlicht auf dem Radweg Wilsdruff - Helbigsdorf
Zwei Zwerge ;-) haben die gute Hälfte geschafft.
 ... und noch ein Zwerg mehr.
Meine beiden Mitläufer trainieren für ihren nächsten HM. Auf dem Plan standen 24 km. Mit 25 km haben wir das Ziel erreicht und sogar übererfüllt. Denn wir konnten die geplante Pace von 6:30/km trotz einiger heftiger Anstiege sogar etwas unterbieten - 6:28/km.
  Glückwunsch zum längsten Lauf im bisherigen Läuferleben.

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Samstag, 20. September 2014

42195 m weit und 1830 m hoch - Jungfrau-Marathon

Samstag, 13.09.2014
Ich habe ausgeschlafen, zumindest habe ich das Gefühl, als mich der Wecker 5:45 Uhr weckt.
Bin ich nervös? Ja, irgendwie schon.
Die morgendlichen Tätigkeiten sind wie gewohnt und trotzdem ist es anders. Gefühlt. Ich versuche ruhig zu bleiben und nicht rumzuwuseln. Am Abend hatte ich alles vorbereitet, was an Kleidung und so weiter vorzubereiten war. Ich sitze gemeinsam mit Fred am Frühstückstisch bei meinem Cousin und seiner Lebenspartnerin in der Nähe von Bern und genieße die Momente bis wir gemeinsam nach Interlaken fahren.
Die Fahrt dauert ca. 50 Minuten und wir können schon bald die hohen Berge bewundern, die sich ein wenig in Dunst hüllen. Doch die Sonne scheint und es soll laut Wetterbericht immer schöner werden im Laufe des Tages.
Am Bahnhof lasse ich mich absetzen. Stefan und Silvia wollen in Lauterbrunnen auf mich warten und Fred wird hinauf fahren zur "Kleinen Scheidegg" und von dort mit einem Umweg über einen Panoramaweg zur Wengernalp wandern.
Ich laufe mit den "Läufermassen" in Richtung Startareal. 
 Am Vortag Aufbau des Startbereichs. Die kleineren Läufe haben hier auch ihr Ziel.
 Das Zelt
Blick in Richtung Berge. Wunderbares Laufwetter.
An der großen Wiese am Zelt ist schon reichlich Trubel. Am Tag vorher beim Startunterlagen holen war es deutlich ruhiger.
Ich treffe einen bekannten Läufer aus Sachsen. Er ist mit dem Laufsportladen Dresden angereist. Sein Ziel ist klar, ein Treppchenplatz in seiner Altersklasse.
Die Zeit ist ran den Kleiderbeutel abzugeben. Also raus aus den warmen Sachen. Da es recht warm ist, entscheide ich mich die dünne Regenjacke nicht anzuziehen. Gepäck auf das Auto und nun in aller Ruhe schauen wo der 5h30 Pacemaker seinen Platz haben wird in der Startaufstellung. Ich hatte am Vortag bei Stefan in den Ergebnislisten seiner 3 Finishs ein bisschen die Zeiten betrachtet und einen vorsichtigen Plan gemacht. Ruhig anlaufen, bis zur Halbmarathonmarke ungefähr 2 Stunden laufen, die restlichen 5 km in der Ebene locker weiterlaufen und dann am Berg einfach loswandern und schauen wie ich mich fühle.
Beim Rumwandern im Startareal sehe ich dann plötzlich Kathrin aus Dresden. Wir hatten gemeinsam eine Treppenlaufeinheit im Vorbereitung des Jungfraumarathons gemacht und nun ist die Freude groß, dass wir uns vor dem Start noch treffen. Wir beschließen gemeinsam zu laufen, denn unser Tempo ist oft ähnlich.

 Viele Läufer vor uns ...
 ... hinter uns auch

Pünktlich 9 Uhr erfolgt mit lauten Knall der Startschuss. Langsam beginnt der Lindwurm der Läufer sich zu bewegen. Nach knapp 2 Minuten sind wir über die eigentliche Startlinie gelaufen. Ab jetzt zählt die Nettozeit. Ruhig und locker geht es die Runde durch Interlaken, die uns wieder am Start vorbeiführt. Dann geht es im großen Bogen, am Brienzersee vorbei, in Richtung der hohen Berge nach Wilderswil. Hier ist km 10.
Kathrin und ich laufen nebeneinander oder auch hintereinander, wenn wir langsamere Läufer überholen. Anfangs hatten wir den 5h30 Pacemaker immer in der Nähe. Doch irgendwie lief er kein gleichmäßiges Tempo. Mal war er hinter uns, dann lief er schnell an uns vorbei. Wir wollten ihn ab da eher ignorieren und nach unserem eigenen Gefühl laufen.
Mein Gefühl sagte mir, ich brauche ein Gebüsch. Kathrin meinte, ihr ginge es nicht so toll und ich sollte mein eigenes Tempo laufen. Eigentlich will ich aber nicht alleine. Obwohl bei den vielen Läufern ist man hier eh nicht alleine. Wir müssen die ersten Höhenmeter bewältigen. Nur nicht überziehen, schön locker bleiben. Ich bin dann doch ein paar Meter voraus und entdecke eine gute Stelle zum in die Büsche schlagen. Kathrin ruft mir zu, sie bleibe auf der linken Wegseite. Es dauert ca. 10 Minuten bis ich sie wieder eingeholt habe. Wir sind bei km 14. Sie schickt mich endgültig los. Kurz vor Zweilütchinen eine erste Engstelle, an der immer nur ein Läufer hindurch kann. Schnell bildet sich ein kleiner Rückstau. Doch dahinter geht es zügig weiter. Mir war nach den ersten 5 km schnell recht warm geworden und ich hatte die Armlinge abgestreift und an das Startnummernband geknotet. Jetzt im Tal, im Schatten der Berge, war der Wind kühl und es fröstelte mich. Doch der Lindwurm der Läufer schlängelte sich nun Lauterbrunnen entgegen, auf die sonnige Talseite zu. Hier war richtig viel Stimmung. Zuschauer rechts und links der Straße. Und wie schon in Interlaken und den folgenden kleinen Orten wurde Musik gemacht oder auch einfach nur viel Lärm mit den riesigen Kuhglocken.
Km 20 und somit schon die 4. Verpflegungsstation. Hier wird Bouillon angeboten, sehr gut. Ich greife noch ein Gel, das ich für später in der Hand behalte. Den Isodrink habe ich nach der ersten Station abgewählt. Der ist süß und schmeckt mir nicht. Somit Wasser trinken. Bei km 15 gab es übrigens das erste Gel und Salz.
Kurz nach der Getränkestelle stehen Stefan und Silvia am Straßenrand. Ich äußere dass es mir gut geht und nehme einen Schluck aus der vorbereiteten Flasche mit Eiweißdrink. Im Tal geht es weiter bis zur HM-Marke, die ich bei 2h05 erreiche und in die Schleife, die dann zurück nach Lauterbrunnen führt.
 Schleife mit super Ausblick
Kurz vor km 26 geht es dann steil den Berg hinauf. Erst Asphalt, dann Wanderweg und die Zuschauer feuern uns an mit ihrem "Hopphopphopp". Doch laufen geht nicht mehr. Wandern ist angesagt.
Ein Stück den Berg hinauf steht Silvia mit Eiweißdrink, Gel und Fotoapparat. Eiweiß trinke ich aus, Gel darf sie behalten ;-) und ein schönes Foto ist auch entstanden.
Weiter den Berg hinauf in engen Serpentinen. Ich kann so manchen Läufer überholen und habe das Gefühl gut voran zu kommen. Doch 480 Höhenmeter auf 4,5 km sind heftig. Das wieder loslaufen oben ist anstrengend und die Beine wollen anfangs nicht so recht. Die Verpflegungsstationen sind seit Lauterbrunnen ca. alle 2-3 km. Ich greife zu Bouillon, wenn angeboten. 2x Wasser ist Pflicht, einmal zum Trinken und einmal zum Kühlen für Kopf und Handgelenke. Ich probiere das Liquid Energy LONG Gel. Da ist mehr Salz drin und schmeckt mir nicht. Jetzt wechseln sich wandern und laufen ab. Und dann steht Stefan am Rand und fotografiert und feuert mich an. Es ist gut den Zuspruch zu hören. Kurze Zeit später ist Stefan noch einmal da. Ich musste einen größeren Bogen durch Wengen laufen, er hat abgekürzt.
Es geht beständig bergauf, also wandern. Das Wetter ist perfekt, stelle ich gemeinsam mit zwei Mitläuferinnen fest. Ein kurzes Gespräch, dann ist schnaufen bergauf. 
 Perfektes Wetter
Endlich wird es flacher und es geht auch mal kurz bergab. Doch nicht lange. Nun heißt es: laufen bis es nicht mehr geht, gehen bis es wieder läuft. Wie auf einer Wellenbahn laufwandere ich durch den Wald. Die Kilometerbeschilderung ist seit dem km 25 aller 250 Meter. Ich achte nicht wirklich darauf und so störe ich mich nicht daran. Ein Mitläufer ist frustriert, dass es so lange braucht bis der nächste volle Kilometer erreicht ist. Der Wald wird nun lockerer und dann ist freie Sicht. Die Wengernalp ist erreicht. Fred ist da und ich trinke den Eiweißdrink, den er mir reicht. 



Kilometer 38

 Die vielen kleinen bunten Punkte laufen die Moräne hoch.

Bergsichten rundherum
Km 38 steht auf dem nächsten Schild und ich laufe erstmal bergab. Ruhig und eher langsam, denn die Beine tun seit einiger Zeit beim runterlaufen weh. Knie und Hüfte mögen das nicht. Doch recht bald führt der Weg auch wieder hoch und der Wanderschritt ist weniger belastend. Der breite Weg wird nun recht schmal und eher zum Trail. Steine, Wurzeln, nasse Stellen, Löcher müssen beachtet werden. Ja und dann bin ich auf der berühmten Moräne. Im Gänsemarsch geht es langsam hinter den vorangehenden Läufern her. Plötzlich ist Kathrin wieder da. Motivation pur. Gemeinsam weichen wir auf die Grasnarbe aus und fangen an in aller Ruhe zu überholen. Nicht überall ist das möglich, doch sobald es ein Lücke gibt, huschen wir durch. 
Wir versuchen zügig zu gehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Treppentraining uns hier sehr geholfen hat.
Der höchste Punkt ist bei 2206 m üNN erreicht, endlich geht es bergab. Autsch. Schön ruhig bleiben und nicht übertreiben. Krämpfe wären jetzt sehr ungünstig. Es sind nur noch 1,5 km bis ins Ziel. Nach dem hinab nochmals etwas hinauf und nun abwärts. 
Eine Tunnel unter der Bergbahn hindurch, ein See und laufen, laufen, laufen. Kathrin ist neben mir. Ich weiß, es ist bald geschafft. Ich habe eine Kloß im Hals und Tränen in den Augen. Die Euphorie ist da ... Runnershigh.
Wir sehen das Ziel und rennen. Hand in Hand und laut jubelnd geht es zur Ziellinie. Die Uhr dort zeigt 5h28. Oh man ist das ein herrliches Gefühl. Ziel erreicht auf der ganzen Linie, denn die Nettozeit ist ja mit 5:26:42 noch ein kleines bisschen besser. 
Finishervideo - Klick!

Wir lassen uns die Medaille um den Hals hängen, versorgen uns mit Getränken und streifen uns die Finishershirts über. Ok, gelb ist nicht so meine Farbe.
Fred erwartet uns und es entsteht noch so ein schönes "Wir haben es geschafft" - Foto.

 Zielareal auf dem kleinen Scheidegg
 Läuferlindwurm im Ziel
Wir sind euphorisch und guter Dinge. Bei den Guggenmusikern tanzen und singen wir eine Runde mit. 

Nun aber schnell das Gepäck holen, aus den nassen Sachen raus und duschen.
Da Kathrin nach Grindelwald muss und wir nach Lauterbrunnen, verabschieden wir uns bald. Mit der Bergbahn geht es in knapp einer Stunde die vielen Höhenmeter wieder runter. In Lauterbrunnen warten Stefan und Silvia auf uns. Mir geht es richtig gut und ich bin glücklich über perfektes Wetter, einen wunderbaren Support und einen für mich perfekten Lauf beim Jungfraumarathon.
Ich habe ein dickes Grinsen im Gesicht und Fred einen Sonnenbrand.

Von meiner Suunto aufgezeichnete Strecke.

        36. Jesche Tatjana  1964 GER D-Mohorn  5:26.42,6   1:50.45,4  (3855)    358.   7.44
            54.45   52.¦    29.47   57.¦   40.56   47. ¦   26.30   46. ¦   49.31   36.¦ 1:16.46   43.¦    48.25   19.¦
                            ¦ 1:24.33   52.¦ 2:05.29   46.¦ 2:32.00   47.¦ 3:21.31   42.¦ 4:38.17   43.¦ 5:26.42   36.¦
                  km 10 ¦        km 15  ¦      km 21.1  ¦      km 25.6 ¦      km 30.2  ¦      km 37.9 ¦      km 42.2  
 
            Start - Lauterbrunnen HM ¦  2:05.29   46.¦ Lauterbrunnen-Ziel HM ¦ 3:21.12   30.

Wer sich durch den Zahlensalat durchkämpft, kann die Zwischenzeiten und die dazugehörigenPlatzierungen ablesen.

Sonntag, 7. September 2014

Frühstückslauf

Sonntag, 07.09.
Endlich, wir haben einen Termin gefunden ... doch leider mussten einige doch absagen.
 Zuerst laufen wir eine schöne Runde durch den THW.
 Obligatorisches Foto am See ... mit Gegenlicht und
 ohne.
;-)
 Spätsommerlich, fast herbstlich zeigt sich die Natur
 Altweibersommer
Nach ruhigen 10,3 km in 1h09 sind wir zurück an den Autos. Trockenlegen, umziehen, Beutel und Taschen packen und zum Rastplatz wandern.
 Aus den Taschen kommen viele leckere Frühstücksutensilien hervor.
 Sogar ein Kuchen wurde gebacken.
 Es schmeckt hervoragend.

 Super Frühstück
Was jetzt kommt hätten wir eigentlich vor dem Frühstück machen sollen.
Joga für Anfänger
Schön die Fersen runter.
Kasperle?
 Sogar die Männers machen mit.

 Auf dem Weg zum Parkplatz habe ich Zeit für ein Pilzfoto.
 Oder auch zwei ...
... oder drei ;-)
 

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