Mittwoch, 20. November 2013

Buß- und Bettag

Mittwoch, 20.11.
In Sachsen ist heute Feiertag. Aber bitte kein Neid, denn dafür bezahlen die Sachsen einen höheren Beitrag zur Pflegeversicherung. Da kann, wer will, mal nachrechnen was einen "billiger" kommt. Obwohl das natürlich Ansichtssache ist. Wer wenig Geld hat hätte gern das bisschen mehr. Andere freuen sich eher über den freien Tag.
Für mich beginnt der Tag mit Weckerklingeln 5:30 Uhr. Ich habe Fahrdienst zum Flughafen. Gerne wäre ich mitgeflogen ... soweit weg ... ins Warme ... nach Indien ... träum ... aufwachen! Jetzt gibt es keinen Urlaub!
Gegen 7:45 bin ich wieder zu Hause. Jetzt eine Runde laufen. Gute Idee. Schnell bin ich umgezogen und um 8 Uhr starte ich Garminchen und laufe los.
Nach ca. 300m piepst die Uhr ... 1km ... hää? was ist das? 8 Sekunden später ... piep ... km2 ... 7 Sekunden ... piep ... km3 .... 18 Sekunden ... piep ... km4 ... ??? Da scheint jemand die Sateliten zu manipulieren. Ich schalte die Uhr aus. Resettaste - Neustart. Jetzt scheint alles zu klappen. Beim Auslesen von Garminchen sehe ich meine heutige "Flugbahn". Innerhalb weniger Minuten bin ich: auf einer Strecke von 300m 221 m hoch und 195 m runter. Ich befinde mich auf 1500 m Höhe und verlasse diese Höhe innerhalb der nächsten ca. 25 Sekunden um auf die wirklichen 350 m Höhe zu kommen. Außerdem gibt es ein wildes Zickzack auf der Karte. Die Höchstgeschwindigkeit war übrigens 939,8 km/h. Cool.
Ich laufe den Bahndamm der ehemaligen Kleinbahn entlang. 
 
Es ist novembernebelgrau. Ein feiner Nieselregen hat schon mal alles so richtig nass gemacht. Ich höre ein Flugzeug über mich hinwegfliegen. Ein Blick auf die Uhr sagt, ja das könnte er sein da oben. Guten Flug, schöne Tage und komm gesund zurück.
Ich habe mich eingelaufen. Der Blick geht aufmerksam umher. Trotz des grauen Wetters gibt es einiges zu sehen.
Vogelfutter
Schöne Herbstfarben ab und an.
 Die Aroniabaum"allee".
 Vor 10 Tagen wurden hier für mich Beeren gepflügt. Leider muss er heute arbeiten.
 Vitamin C Spender. 
So und wie weit soll mein Weg mich heute führen? Schnell steht fest ... weiter als 10 km. An der nächsten Kreuzung verlasse ich den Bahndamm und nun erst einmal bergauf. Ein kalter Wind kommt mir entgegen. Ziehe ich die dünnen Handschuhe wieder an? Nein, weiter bis zur nächsten Kreuzung. Hier biege ich wieder ab und brauche keine Handschuhe. Der Wind kommt von schräg hinten.
Ein kurzer Gedanke kommt auf ... jetzt Sonne so wie vor 10 Tagen.
Da spielt man auch mal mit dem Schatten ;-)
 Heute höre ich das Windrad ...
 ... bevor ich es sehe. Zum Fuß des Windrades sind es ca. 100m. Somit schätze ich die Sicht auf rund 150 m. Als ich über den Hügel laufe öffnet sich vor mir das Tal und der Nebel ist hier fast weg. Dafür werden die Regentropfen größer und der Wind kommt nun wieder mehr von der Seite. Ich verstecke die Hände in den Jackenärmeln. Nach Steinbach geht es hinab und dann wieder hinauf. Doch welchen Weg hinauf? Lang und sanft ... kurzer Heimweg, kurz und steil ... langer Heimweg. Ok, heute steil hoch, auf der anderen Seite ins Triebischtal hinab. Noch ein Stück die Straße entlang bis zum Bahndamm. Ja nun schließt sich der Kreis.
 Aus dem Triebischtal heraus wird der Nebel wieder dichter. Die Nässe auf den Wegen hat sich auf meinen Schuhen abgelegt und die Socken durchweicht. Nun sind die Zehen kurzzeitig kalt und länger nass.  Doch es ist nicht mehr weit.
Nach 17 km und ca. 1h45 (Garminchens Akku hat vorfristig aufgegeben) bin ich wieder zu Hause.

Diesen Kirschbaum habe ich vor Tagen entdeckt und will ihn dem geneigten Leser nicht vorenthalten. Was seht ihr in diesem Bild?
Meine Vorschläge: Victory oder ein Katapult in groß, beides alt und moosig.

1 Kommentar:

  1. Sehr schön, ich bin fast bissl neidisch, da ich nicht laufen kann. Und dazu noch so ne schöne Strecke, tolle Fotos. Da würde ich gerne mal mitkommen.

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