Sonntag, 26. Mai 2013

Rennsteig 2013

Samstag, 25.05.
Wie immer ist die Nacht vor dem Rennsteiglauf viel zu kurz. Gegen 5 Uhr klingelt uns der Wecker aus einem unruhigen Schlaf. Zügig fertig machen, frühstücken und dann von Stützerbach mit dem Auto nach Schmiedefeld. Von dort lassen wir uns mit dem Bus zum Startort in Neuhaus fahren.

Warten auf den Bus - mit Kai

 Laufmaus Elke aus Berlin

Die Wettervorhersagen sind nicht so toll. Es soll vielleicht regnen und kalt ist es mit um die 6°C sowieso. Es wird über den Tag auch nicht viel wärmer werden. Was zieht man(frau) bei so einem Wetter an? Ich entscheide mich für knielange Laufhose und Kompressionsstrümpfe, Kompressionsshirt mit dünnem Shirt drüber, dünner Jacke und Buff. Diese Entscheidung habe ich bis zum Schluß nicht bereut. Trotz viel schwitzen, bin ich bei den windigen Passagen nicht so ganz ausgekühlt.

 Vorfreude
Vorbereitung

Wir treffen uns im Vorfeld mit bekannten Läufern. Eine kurze Abfrage nach den Zielen und ich entscheide mich mit Binchen aus Berlin zusammen den Lauf anzugehen. 
Schön locker und entspannt die ersten Kilometer. Wir versuchen ein gleichmäßiges Tempo zu halten. Bergab ist Binchen wie ein Flummi. Sie kann es richtig gut "rollen lassen". Ich muss mich ranhalten, um dran zu bleiben. Gelingt mir am Anfang recht gut. 
Nachdem wir die Asphaltstraße verlassen haben, müssen wir öfter über sehr nasse, 
schmierig-pampige Wege.

Im Hohlweg gilt es konzentriert über Steine, Wurzeln 
und durch den Schlamm bergab zu kommen.
Die Schuhe bleiben auch schon mal im Schlamm fast stecken
Ich freue mich jedes Mal, wenn wir dann wieder auf die "Waldautobahn" (breite feste Wege) dürfen. Die ersten Anstiege meistern wir auch recht gut. Wenn es zu steil ist, wird gegangen. An den Verpflegungsstellen greife ich zu Tee, Wasser, Schleim (wie immer sehr gut) und später so ab km 36 auch zu Cola. Mein Tütchen Salz muss unterwegs auch noch mit viel Wasser runtergespült werden. Leider verhindert es nicht, dass ich ab Kilometer 36 spüre, da bahnen sich Muskelkrämpfe in den Waden an. 
Binchen motiviert. Wir haben bei km 35 eine Zeit von 3h30. Nun müssen wir nur noch die letzten Anstiege meistern. Bergab sollte es ja wie von ganz alleine funktionieren ;-).
Ich beiße mich durch. Im Unterbewußten weiß ich ... ohne Binchen würde ich mich hängen lassen. Wenn die Waden anfangen zu zumachen, gehe ich ein Stück und laufe dann wieder an. Kilometer 40 ... jetzt zügig bergab und gleich wieder hinauf ... gehen. Es ist der vorletzte Berg. Wieder hinab nach Schmiedefeld. Die Füße ordentlich setzen damit es nicht krampft. Im Bauch zieht sich auch alles zusammen. Oh nein, bitte nicht jetzt.
Der letzte Anstieg zum Ziel. Die Zuschauer am Berg feuern uns an. Ich versuche an Binchen dranzubleiben ... laufend. Die Stadionrunde ... Fotografen ... lächeln ... jemand ruft meinen Namen ... Zielgasse ... ich erkenne Freunde und winke ... laufen ... Binchen anfassen und Hand in Hand mit erhobenen Armen ins Ziel.
Wir fallen uns um den Hals. In verdrücke mir ein paar Tränen. Ein Fotograf macht von uns beiden ein Foto. Mal sehen ob ich das beim Fotodienst entdecke.
Nun trinken, Sachen holen, duschen. Ich kann gar nicht so schnell zittern, wie ich friere. Endlich in trockenen warmen Sachen wird das besser. Suppe und Läuferbier holen. Ute ist auch im Ziel. Matti ist so lieb und holt die Urkunden für uns.
Ich schaue drauf und bin innerlich hochzufrieden.
Nettozeit nach 43,5 km 4:25:59. Vor 7 Jahren, bei meinem ersten Rennsteigmarathon, war ich nur 29 Sekunden schneller ;-) .
Am Abend ist wie immer große Party im Festzelt. Singen, tanzen, lachen, quatschen (soweit das bei dem Lärm geht), Feunde treffen, essen, trinken und einfach glücklich feiern. 
So ist der Rennsteig und so mag ich das.

 Ute unterwegs - cool 
Bild-Quelle: www.marathon4you.de
 Cathy im Ziel  
Bild-Quelle: www.marathon4you.de
 Katrin nach ihrem ersten Supermarathon ... glücklich und geschafft
 Wie immer feiern, tanzen, singen, Spaß haben
 Er ist SM AK-Sieger M50, daneben meine Motivatorin Binchen ;-) Danke!!!
 Kraxi - SM AK-Sieger M40
 Lächeln trotz Verletzung


 Die Kinder am Nachbartisch machen auch richtig mit
Tanzen, lachen, glücklich
Entschuldigt die verschwommenen Bilder im Festzelt. Etwas wenig Beleuchtung und zu schnelle Bewegung, das kann meine Handykamera nicht so gut erfassen.
Und soll ich euch was sagen, es hat während des ganzen Laufes nicht geregnet. Erst am späten Nachmittag und dann in der Nacht ist der Regen am Rennsteig angekommen.


8 Kommentare:

  1. Klasse Leistung und schön, dich mal wieder gesehen zu haben.

    Jörg

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  2. Herzlichen Glückwunsch zum Lauf, zum Finish, zur Lockerheit!

    und genussvolle Erholungszeit für die nächsten Tage.

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  3. Von mir auch einen Glückwunsch nach Sachsen! Ihr seht toll aus auf den Fotos!!
    LG,
    Babs

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  4. Glückwünsche kommen auch von der Mosel: Super durchgebissen, liebe Tati! Erhol dich gut für die nächsten "Schandtaten".

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  5. Vielen Dank euch Lieben ;-)
    Nach dem gestrigen Relaxtag wird heute ganz langsam und entspannt gelaufen ... hoffentlich ohne Regen.
    Euch allen eine schöne Woche wünscht

    Tati

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  6. Binchen kann ein richtiger Motivator sein, das habe ich ja letztes Jahr erlebt. Super gelaufen und berichtet. Das Bild von Matti in der Hohlgasse ist übrigens genial. Da kommt die Steilheit richtig rüber. Erhole dich noch gut.
    LG Anett

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  7. Glückwünsche auch aus Jena. Wir haben uns in Schmiedefeld vor der Gepäckwiese getroffen. Ich habe Dich angesprochen, weil ich Deinen Blog seit einiger Zeit lese.
    Viele Grüße
    Kirsten

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    1. Danke für deine Wünsche Kirsten. Ich hoffe du bist zufrieden mit deinem Laufergebnis. Wünsche dir viele schöne Läufe. Und vielleicht sieht man sich mal wieder. ;-)
      Tati

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