Nachdem wir am Pfingstsamstag unseren kleinen Dorflauf "Grundmeile" gut über die Bühne gebracht hatten, konnte ich beruhigt für eine Woche nach Österreich fahren. Zum 5. Mal wollte ich den Zugspitzarenalauf mitmachen und damit sich die weite Anreise lohnt, einige Tage Urlaub da verbringen.
Sonntag, 12.06.
Bei sonnigem Wetter reisen wir am Nachmittag in Ehrwald an. Nachdem das Quartier bezogen ist, fahren wir zum Blindsee.
Als Einstimmung laufen wir eine Runde um den See. Mir reicht eine Runde und ich schnappe mir die Kamera und laufe und fotografiere diese herrliche Landschaft.
Montag, 13.06.
Es regnet. Mist! Planänderung. Wir fahren mit dem Auto ins Lechtal. Schöne Landschaft mit teilweise wildem Fluß.
Die hohen Berge überqueren wir übers Hahntennjoch. Bei schönem Wetter ist diese Straße bestimmt noch viel beeindruckender. In Imst angekommen erwartet uns ein recht trostloser Ort. Kein Cafe weit und breit. Erst nach einigem Suchen finden wir ein kleines Restaurant. Etwas trinken und eine Kleinigkeit essen, wir wollen ja später noch eine Runde laufen.
In Nassereith treffen wir uns mit Raffi. Er zeigt uns eine seiner Laufstrecken. Diese ist nur leicht hügelig, was bei den Bergen rundrum nicht so einfach ist ;-). Wir sind fleißig am Schwatzen und schnell sind die 10km+ abgelaufen.
Als Belohnung gönnen wir uns in einem Cafe, an einer Bilderbuch-Postkarten-Teich-Berg-Landschaft ;-), eine heiße Tasse Kaffee bzw. Schokolade und Eis bzw. Kuchen. Beim Unterhalten vergeht die Zeit sehr schnell und leider müssen wir uns von Raffi verabschieden.
Dienstag, 14.06.
Das Wetter zeigt sich etwas freundlicher am Morgen. Wir entschließen uns auf den Grubigstein zu wandern. Erst durch's Moos, dann ein Stück die Fahrstraße entlang. Doch bald biegen wir auf einen kleinen Wanderweg ab und müssen nun über Wurzeln und Steine und steile Wege immer schön bergauf. An der Grubigalm machen wir eine kleine Rast und überbrücken dabei den Regenschauer im Trockenen. Weiter geht es über die Grubighütte hinauf zum Gipfel. Bisschen Probleme habe ich beim Umklettern der Schnee- und Geröllfanggitter. Da spielt der Kopf nicht so richtig mit. Andere nennen das Angst.
Oben angelangt, belohnt uns ein wunderbarer Rundumblick für die Mühen des Aufstiegs.
Blick Richtung Ehrwald und Zugspitze, auf dem Gipfel (der Pixelfehler auf dem Berg ist Matti) und Blick von oben auf den Blindsee.
Der Weg bergab ist dann über die Kletterpassagen doch nicht so schlimm wie ich zuerst angenommen habe. Notfalls auf allen vieren :D hinab. Ab der Grubigalm haben wir zur Entlastung der Füße die Bergbahnen benutzt.
In Ehrwald zurückgekehrt sind wir zur Erfrischung ins Schwimmbad gegangen und danach zum obligatorischen Abendessen zum Mooswirt.
Danach noch ein Stündchen den Kulissenschiebern bei der Probe zuschauen.
Mittwoch, 15.06.
Strahlend blauer Himmel. Das Wetter ist für eine schöne Bergwanderung gut geeignet. Doch ich werde nur ganz wenig wandern. Meine Achillesehne hat die Grubigtour als Tortur missgedeutet und mit Schmerzen reagiert. Matti will auf die Zugspitze wandern und ich werde mit der Zugspitzbahn nach oben fahren :-(((. Da ich viel Zeit habe, wird unterwegs fotografiert und bisschen rumgebummelt.
Wettersteinmassiv von unten und ein Aus- oder Einblick als ich oben auf dem Gipfel stehe.
Eibsee - sehr hübsch. Matti hat es geschafft, zu Fuß von Ehrwald bis auf die Zugspitze. Im Hintergrund, 400 Höhenmeter tiefer, der Sonnalpin.
Mit der Bahn fahren wir wieder hinab und wandern zurück nach Ehrwald.
Am Abend treffen wir uns mit Lauffreunden im Mooswirt ;-)
Donnerstag, 17.06.
Gemeinsam mit Volker ist ein Blindseelauf geplant. Zuerst gemeinsam, zum Einlaufen. Dann schicke ich die beiden Herren, die mir viel zu schnell laufen, auf die Strecke. Selbst laufe ich entgegen dem Uhrzeiger bis zum Abzweig zum Fernpass und laufe schon mal hinauf. Später kommen die beiden nach (ihr Weg war deutlich länger bis dahin :-o)
Von oben wieder ein schöner Ausblick. Wer hochläuft, darf auch wieder runter.
Bei der Rückfahrt halten wir in Biberwier an der Sommerrodelbahn. Leider fängt es nun wieder mal an zu regnen und wir dürfen die Bahn nicht benutzen.
Am Nachmittag fahren wir zu einem Einkauftsbummel nach Garmisch. Schuh- und Sportgeschäfte sind doch was feines. Ich habe mir zufällig einen Wunsch erfüllen können und habe, für wenig Geld, "Fivefingers" als Laufschuhe ergattert.
Nach einem guten Nudelessen beim Italiener in Grainau, mussten wir uns sputen um pünktlich zur Theaterprobe in Ehrwald zu sein. Später nehmen wir ein kleines Getränk in der Bar "Hemingway" und lauschen dem Gewitter und irgendwann gehen wir ins Quartier zum schlafen.
Freitag, 18.06.
Graue Wolken haben den Berggipfeln Mützen aufgesetzt. Doch es regnet nicht. Wir wandern über den Koppensteig und Ehrwalder Höhenweg zur Gamsalm.
Unterwegs entdecken wir diese possierlichen Tierchen. Bergsalamander. Bei uns in Sachsen haben die gelbe Flecken und heißen Feuersalamander.
Auf dem Rückweg von der Gamsalm lassen wir uns die vielen Walderdbeeren schmecken, die am Wegesrand zu finden sind.
Ab 17 Uhr sind wir als Helfer bei der Startnummernausgabe eingeteilt. Doch vorher will ich endlich mal wieder Trampolin springen.
Ok, das habe ich wirklich lange nicht mehr gemacht. Wie schnell man doch vergisst wie anstrengend sowas sein kann. Ob das eine gute Idee war, so kurz vor einem Halbmarathonlauf, werde ich am nächsten Tag merken.
Unsere Helferaufgabe können wir ganz gut bewältigen.
Danach wartet ein kleines Läufertreffen im Mooswirt auf uns.
Samstag, 19.06.
Dicke Wolken, Regen und es scheint nicht hell zu werden.
Ab 9 Uhr sind wir fleißig mit der Ausgabe der Startertüten beschäftigt. Nach dem Umzug nach Heiterwang läuft auch dort die Anmeldung reibungslos. 30 Minuten vor dem Start ziehe ich mich um und mache mich fertig für den Lauf. Ein ganz kurzes Einlaufen ... igitt ist das ungemütlich. Es regnet ununterbrochen und nach wenigen Metern sind die Fußspitzen im Schuh schon nass. Ich will wie gewohnt ein paar Sprünge am Ort machen. Upps was ist das. Ich komme mir vor wie angewurzelt. Oh das Trampolin, jetzt weiß ich auch warum es in den Oberarmen etwas zieht.
Pünktlich 14 Uhr ist Start und los gehts. Wie immer ist der erste Kilometer etwas zu schnell, doch dann habe ich mein Tempo gefunden. Ein paar Läufer sind noch schneller losgerannt, die hole ich bis Kilometer 4 wieder ein. Doch auch ich werde ab und an noch überholt. Bei Kilometer 8 ist der höchste Punkt der Strecke, ab jetzt geht es eigentlich nur noch bergab, eigentlich. Nach wie vor regnet es. Die Pfützen sind so riesig, das ein drumrum laufen nicht möglich ist. Also mitten durch und schauen das man nicht noch in ein Loch tritt. Im Moos müssen die Halbmarathonis eine Schleife laufen. Hier kann ich bei Kilometer 19 noch drei Läufer überholen. Ob ich den kleinen Vorsprung bis ins Ziel retten kann? Die letzten 500 Meter sind mit diesem bissigen Anstieg ein Kraftkiller. Doch ich kann durchlaufen und 100 m vor dem Ziel werde ich heftig von Matti angefeuert. Geschafft. 1:56:25 mit dieser Zeit kann ich gut leben. Ist sogar schneller als vor 2 Jahren.
Nach dem Zieleinlauf schnell etwas trinken, ein Stückchen leckeren Kuchen verspeisen und dann schnell zum Duschen und umziehen. Die Siegerehrung findet vor dem Bergsport total statt. Es regnet immer noch. Bilder vom Lauf und der Siegerehrung findet ihr hier --> "KLICK".
Der Tag klingt bei ausreichend Hydrierung und Speicherfüllung beim Mooswirt aus. Ein Blick hinaus bevor es dunkel wird ... oh es hat aufgehört zu regnen.
Dafür sieht man jetzt auf den Gipfeln rundrum den Schnee liegen. Aus diesem Grund ist das Bergfeuer abgesagt worden.
Sonntag, 20.06.
Für heute ist eine Mountanbiketour geplant. Das Wetter ist recht wechselhaft. Mal Sonne, mal Nieselregen. Wir entschließen uns trotzdem zu fahren. Die Mädels wollen lieber auf Wandertour gehen. Ist auch ok.
Mit der Ehrwalder Almbahn überwinden wir die ersten 500 Höhenmeter. Achnee, die ersten HM sind vom Cafe "Leitner" bis zur Bergbahnstation. Ich schwitze schon heftig. Ab der Ehrwalder Alm strampele ich im kleinsten Gang die steilen Anstiege hoch. Am höchsten Punkt für den heutigen Tag fängt es heftig an zu regnen. Wir stellen uns unter einen alten Baum, der uns einigermaßen trocken hält. Als der Schneeregen etwas nachlässt fahren wir los. Immer schön bergab in Richtung Leutasch. Es wird empfindlich kalt. Die Hände werden eisig und steif. Ich bin nur am bremsen, ich trau mich nicht über die unbekannte Strecke, über die Holpersteine so einfach drüber zu jagen. Ein bisschen Landschaft will ich auch sehen. Kann ich aber nicht, wenn ich mich auf den Weg konzentrieren muss. Irgendwann kommt die Sonne wieder hinter den Wolken hervor und es wird deutlich wärmer. Auch weil wir immer weiter ins Tal kommen. Erst Leutasch mit seinen vielen kleinen Orten und dann rollen wir über eine Straße nach Mittenwald.
Ein wunderschöner kleiner Ort. Liebevoll restaurierte Häuser. Wir machen eine Mittagsrast und dann geht es weiter Richtung Garmisch. Einen kleinen Umwegschlenker müssen wir machen. Man hätte doch eine Karte mitnehmen sollen ;-) . In Garmisch fahren wir zum Bahnhof. Nach über 65 Kilometern habe ich für heute genug. Das Fahrrad, zwei Rucksäcke und ich werden mit dem Zug nach Ehrwald fahren. Matti will es wissen und radelt die restlichen 25 Kilometer, ohne Gepäck, auch noch.
In Ehrwald angekommen habe ich diesen wundersamen Blick auf die Bergstation der Zugspitzbahn.
Eine wiedermal wunderschöne Woche in Ehrwald geht zu Ende. Wir haben Lauffreunde wieder getroffen und neue dazu gewonnen. Hier komme ich gern hin.
Ich habe ganz viele Bilder bei Picasa eingestellt. Wer noch mehr sehen will, muss mir schreiben. Ich schicke dann den Freigabelink per Mail oder PN.
ahja - da hatte ich ja eigentlich auch hinkommen wollen. Aber auch ohne Regen stand schon Tage vorher fest, dass das nix wird. Der Regen hat das für mich dann auch tröstlicher gemacht - für euch tat's mir leid.
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